Zum Künstler
Eine kurze Beschreibung meines Weges: Als kleiner Junge verbrachte ich oft die Tage bei meinen Großeltern. Meine Eltern waren berufstätig und ich konnte nicht allein zu Hause bleiben. Natürlich war mir oft langweilig und Oma stellte mir dann häufig den kleinen Porzellanhund „Hasso“ zum abmalen auf den Tisch, gab mir einen Bleistift und Papier und damit fing es an.
Schon damals waren alle überrascht, wie gut ich schon malen konnte. Zugegeben, es machte auch Spaß, und so malte ich viel und oft, der Bleistift hatte es mir angetan. Im Laufe der Jahre bekam ich heraus, dass man damit wunderbare Bilder malen konnte und ich ließ meiner Phantasie freien Lauf. Zunächst malte ich abstrakt und surrealistisch. Das kam auch in der Schule gut an. Meine Kunstlehrerin sagte mir ab der 9. Klasse, daß ich die von ihr gestellten Themen nicht mehr malen bräuchte. Da ich viele zu Hause gemalte Bilder zum Zensieren abgab, sah sie, dass ich - wie sie sagte - "bereits einen eigenen Stil" entwickelt hätte, den sie nicht beeinflussen wollte.
Nach der Schule hatte ich nicht mehr so viel Zeit zum malen, aber ganz habe ich es nie aufgegeben. Salvador Dali hatte mich sehr fasziniert, und so wurde der Wunsch nach mehr Farbe in mir wach. Ich versuchte mich in Airbrush–Malerei, immer noch recht abstrakt, aber so richtig mein Material war es nicht.
Was lag näher als Pinsel, Leinwand und Acrylfarben zu kaufen?
Ich malte nun also abstrakte Bilder in Acryl - und das sogar mit ein wenig Erfolg! In meinen Jahren in Kanada (von 2008 bis 2014) hatte ich sogar die Gelegenheit, in der „Harrisonhouse Galery“ in Saint John/ New Brunswick zu hängen und zu verkaufen.
Um ehrlich zu sein, gefielen mir aber weder die Acryltechnik, noch das Abstrakte wirklich - ich fühlte mich dort nicht „zu Hause“.
Nun ja, es blieb noch die Ölmalerei, aber das war doch die "Königsklasse", malten doch die alten Meister in Öl…
Ich hatte da großen Respekt und nur der Gedanke, ich könne auch Ölgemälde erstellen, war für mich völlig abwegig!
Was soll ich sagen, ich bin unschuldig! Meine Frau ist Schuld, sie hatte nach langem Hin und Her einfach Farben, Pinsel, Leinwand und Staffelei gekauft. Jetzt stand ich da, mußte mich freuen und stand da wie eine "Kuh vor einem Fahrrad".
„Du kannst das, das weiß ich! Fang einfach an und glaube endlich einmal an Dich“, sagte sie, und da stand ich nun… Ich gestehe, einige Videos anderer Künstler angeschaut zu haben, bevor ich selbst heroisch zum Pinsel griff.
Tatsächlich fand ich schnell heraus, daß es doch kein Hexenwerk ist, mir Ölfarben sogar recht gut liegen und ich sogar als Anfänger dieses Materials gar nicht so schlecht war! Ok, meine Frau sprach mir beständig Mut zu - das mußte sie ja, denn sie hatte ja gesagt, sie glaubt an an mich.
Tja, ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich würde mich und meine Frau nicht regelmäßig fragen, wer denn diese Bilder gemalt hat. Ich kann es zuweilen selbst noch nicht fassen, daß ich zumindest mit dem Material der alten Meister male, und gute Resultate damit erziele. Am Rest arbeite ich noch, wer weiß…